Samstag, 19. Oktober 2013

Autarkie ist das möglich?

In der heutigen Zeit ist es so eine Sache mit der Autarkie, nicht jeder hat ein eigenes Grundstück, das die richtige Größe zur Eigenversorgung aufweist.
Mir wurde als kleiner Junge schon beigebracht, dass sich ein eigener Anbau von Früchten und Kartoffeln nicht lohnen würde. Ich erinnere mich aber gut an die wohlschmeckenden Himbeeren, Johannisbeeren und Erdbeeren. Aber auch an die Hülsenfrüchte Erbsen und Bohnen, die solange meine Oma noch lebte auch angebaut und geerntet wurden. Auch hatten wir noch Schweine und Wurst, die man sich schmecken lies. Eigentlich jeder in unserem Dorf hatte so eine Eigenversorgung, sogar mit Kühen.

Zu dieser Zeit gab es noch kein Fernsehen aber Aufgaben, die zu erledigen waren und die getan wurden. In unserem Dorf war damals noch alles in Ordnung, es gab Blindfliegen und nen Haufen Schmetterlinge, hinterm Dorf den Lubach und die Lubachquelle mit Laubfröschen und im Pröddelbrunnen (so nannten wir Kinder ihn) Kaulquappen und Flusskrebse und den Kinderwald, wo wir verstecken und Cowboy und Indianer spielten. Soweit eine heile und unbeschwerte Zeit.
Ich glaube diese Situation und dieses Kindheitsgefühl war in jedem der Dörfer (Altgandersheim, Ackenhausen, Wolperode, Helmscherode), die zur Heberbörde gehörten, gleich oder ähnlich. 

In jedem einzelnen Dorf konnte weitgehende Autarkie gelebt werden. Jedes Dorf hatte seine Wasserversorgung aus einer Quelle oder einen Brunnen und Strom gab es natürlich auch. Die Grundnahrungsmittel baute jede Familie selber an.

Zu dieser Zeit gab es eine weitgehend funktionierende Demokratie weil diese Dörfer sich selber versorgten und auch verwalteten.
Über den Dorfbäcker, den Dorfschlachter und die Einkaufsläden. Unser 350 Seelen Dorf hatte zwei davon. Diese "Tante Emma Läden" setzten zu der Zeit nicht nur regional hergestellte Produkte Wurst und Käse ab sondern auch im kleinen Teil schon industrielle "Lebensmittel". 

Ist diese Form der Selbstversorgung noch gewünscht...oder sind die Menschen schon so verwöhnt von den Vorzügen der Stadt.

Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln ist das Eine, Selbstversorgung mit Energie das Andere.

Heute ist jedes Wohnhaus mit den "Versorgern" für Wasser und Strom online.
Das damalige Plumpsklo wurde durch ein modernes Wasserklosett ersetzt, also auch online.
Mit jedem Teil, mit dem man an der Strippe hängt, ergeben sich Abhängigkeiten und zwar vom Versorgungssystem.
Jedes Versorgungssystem benötigt eine Verwaltung, in das die Menschen eingebunden sind.

In diesem System der Einbindung bestehen Zwänge...die dazu führen, dass zum Beispiel jeder Haushalt an eine Kläranlage angeschlossen wird (werden muß).

An dieser Stelle ist aus der Autarkie schnell eine Diktatur geworden, denn die Demokratie, "kann" dem Einzelnen nicht erlauben seine persönlichen Lebensziele (wenn das zum Beispiel Autarkie wäre) zu realisieren.

Denn das, so meint man, würde zum Chaos (absolute Unordnung) führen. Das gegenteil von Chaos ist Kosmos oder das Universum
Nun gut, jemand von der Verwaltungsebene würde sagen: Lieber Herr Kappei...das ist aber zu einfach...Ok ich gebe dem recht...aber einfach und verständlich finde ich gut.

Je mehr nun die Verwaltungsebene von der Stadt zur nächst größeren Stadt ausgedehnt wird, um so mehr wird den Ortschaften die Möglichkeit entzogen, mitzubestimmen was in ihren Wohnorten geschieht.

Sowie diese Verwaltungsebene die Bürgernähe verläßt, werden Entscheidungen auf Landesebene getroffen, welche die einzelne Person nicht mehr berücksichtigt.

Ich bin nun der Meinung, dass so wie es heute angelegt ist, zwar sauber und adrett vielleicht sogar geordnet aber nicht mehr zu leisten ist.

Es ist meines Erachtens auch eine Utopie alle Menschen auf der Welt in Arbeit zu halten ... um jedem zu ermöglichen mit dem eigenen PKW Brötchen kaufen zu fahren.

Jeder weiss, dass wir von der Industrie versorgt werden. Der Handwerker wäre nichts wenn er seine Baustoffe und Bauteile nicht von den entsprechenden Werken geliefert bekäme.

Was wird also geschehen, wenn keiner mehr mit eigenem PKW seine Arbeit erreichen kann?
Wir erleben jetzt schon, dass der regionale und überregionale Busverkehr (wie früher) ausgebaut wird. Die Leute die in die Stadt ziehen, werden vielleicht Arbeit bekommen...Verwaltungsarbeit...oder Arbeit bei der sie Freude und Hingabe empfinden?

In meinem anderen Blog gehe ich auf verschiedene Themen ein. Und ich lande immer wieder bei Themen, die mir keine Freude bereiten und die sich aus meiner Erfahrung anders darstellen...als sie zu sein scheinen.

Der Marktwirschaft sagt man ja nach, dass sie aufbaut und wieder abreißt damit von Neuem aufgebaut werden kann. Das sollte aus meiner Sicht nicht sein, die Regionalwirtschaft kommt der Autarkie näher.

Aus Sicht desjenigen, der meint er würde gern bis zu seinem Ableben arbeiten egal was er arbeitet,Hauptsache er hat Arbeit. 
Oder aus der Sicht desjenigen, der sagt das er in Verbindung mit dem Leben und der Natur für sich und seine Enkel etwas schaffen möchte, das er den Kindern seiner Enkel eine erhaltene Natur übergeben kann, die ein Fortleben für alle Lebewesen ermöglicht.

Dann ist festzustellen, das es zwei Sichtweisen gibt und da sind wir wieder bei Schwarz und Weiß wenn nun jemand meint diese beiden "Arbeits Sichtweisen" wiedersprächen sich...dann heißt das doch dem einen ist es egal und dem anderen ist es nicht egal was mit seinen Kindern geschieht.

Und hier sind wir bei anderen Ländern, bei "armen Ländern" und bei "reichen Ländern".

Und da gibt es Menschen, die sagen, was gehen mich andere Länder oder gar andere Staaten oder die Welt an.

Und bei welchen Menschen würden Sie sich einreihen?

Wollen Sie Online oder Offline, Autark oder angeschlossen an Versorgungsleitungen sein?

Meine Sichtweise ist, jeder sollte weitgehend die Kontrolle über seine Nahrungsmittel haben und auch über seinen Energieverbrauch ausüben.
Das funktioniert für die Nahrungsmittel am besten in einer Regionalwirtschaft, und für den Energieverbrauch in der Autarkie.
Und wenn wir mal von Befindlichkeiten absehen, war das Plumpsklo keine schlechte Idee.
Die Binnenwirtschaft bezeichnet das überregionale was über Niedersachsen hinausgeht...also die Wirtschaft der BRD zum Beispiel.

Alles eitere was andere Staaten oder gar die Welt betrifft, bedarf anderer Betrachtungen.
 
 
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen